Sicherheit im Leben und in der digitalen Welt

Unter diesem Titel hielt Herr Hans Hunger vom Polizeipräsidium Ravensburg am letzten Freitag (16. Mai 2025) beim BürgerTreff in Immenstaad einen beachtenswerten Vortrag. Es war sein letzter Vortrag zu diesem Thema, bevor er in wenigen Tagen in den Ruhestand geht. Er begann mit Tipps für das Internet. So sollen Passwörter mindestens zehn Zeichen umfassen und aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen bestehen. Und für jede Anwendung soll ein anderes Passwort verwendet werden.

Beim Einkauf von Waren im Internet können vermeintlich supergünstige Angebote betrügerisch sein. Daher ist es sinnvoll, über bisher unbekannte Anbieter Informationen bei Google oder anderswo zu suchen oder bei den Anbietern anzurufen. Auch die Artikelbeschreibungen, die Versand- und Lieferbedingungen sowie das Rückgaberecht sollten in Ordnung sein.

Die meisten betrügerischen "Fake-Shops" verlangen Vorauszahlungen, z.B. per Überweisung. Aber eine Überweisung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, das Geld ist weg!!! Die sicherste Zahlungsmethode ist die Bezahlung auf Rechnung, und zwar nachdem man die Ware erhalten hat. Bei Neukunden verlangen jedoch auch seriöse Warenanbieter eine Sicherheit für die Bezahlung. In diesen Fällen sind PayPal, Bankeinzug oder die Bezahlung per Kreditkarte empfehlenswert, denn bei diesen Zahlungsmethoden kann die Zahlung rückgängig gemacht werden, z.B. wenn die Ware nicht geliefert wird oder minderwertig ist.

Beim Online-Banking kann man Risiken vermeiden, indem man Favoritenfunktionen nicht nutzt, sondern die Internetadresse der Bank und die PIN jedes Mal komplett Zeichen für Zeichen von Hand eingibt und indem man sich nach der Benutzung auch wieder abmeldet. E-Mails, in denen nach PINs, TANs, sonstigen Kennwörtern oder Ausweiskopien gefragt wird, stammen nie von einer seriösen Bank, sondern von Betrügern, die auch das Aussehen der E-Mail gefälscht haben.

Oft erhält man auch E-Mails mit Gewinn-Versprechen oder angeblichen Erbschaften. Dann sollte man auf keinen Fall aus Neugier "weiter" anklicken, denn so kann man sich leicht Viren einfangen. Auch Chats mit (sehr netten) Betrügern können nach einiger Zeit zu Bitten um finanzielle Hilfe führen. Darauf sind schon viele gutgläubige Menschen hereingefallen.

Dazu braucht man nicht unbedingt das Internet, es reicht auch das normale Telefon. Dort wird meist die Telefon-Nummer des Anrufers angezeigt, um den Angerufenen etwas in Sicherheit zu wiegen. Aber diese Anzeige lässt sich von betrügerischen Anrufern leicht fälschen.

Mit falschen Microsoft-Mitarbeitern haben schon viele Angerufene Erfahrungen gemacht. Die Firma Microsoft versichert jedoch, dass sie niemals Privatkunden anruft. Herr Hunger demonstrierte mit einem Video-Mitschnitt auch den Anruf eines falschen Polizeibeamten, der den Angerufenen zunächst in Sicherheit wiegte, indem er um einen Rückruf unter der Telefonnummer 110 und Weiterleitung an ihn bat. Das machte der Betrüger so geschickt, dass der Angerufene vor der Neuwahl der 110 nicht den Hörer auflegte, sondern direkt die 110 wählte und so die Verbindung zu dem Betrüger und seinem Kollegen weiterbestand.

Das Ziel solcher Anrufe ist es, im weiteren Verlauf die Übergabe von Geld und/oder Wertsachen an einen Komplizen des Anrufers zu erreichen. Das gilt auch für die weitgehend bekannten "Schockanrufe" wie z.B. den "Enkeltrick", bei dem die Kriminellen den Schock und die Gutgläubigkeit der Angerufenen ausnutzen. Die Kriminellen wählen aus dem Telefonbuch Personen mit typischen Vornamen älterer Menschen aus, die auch nicht in den ärmsten Straßen wohnen, und rufen sie an. Ein Komplize, der das Geld entgegennehmen soll, ist bereits in der Nähe der Wohnung. Daher ist es wichtig, auch bei "abgewimmelten" Schockanrufen die Polizei unter 110 zu verständigen, damit diese die örtlichen Banken vorwarnen und andere Maßnahmen ergreifen kann.

Mit großem Beifall bedankten sich die Zuhörer für die interessanten und sehr lebendig vorgetragenen Informationen bei Herrn Hunger. Noch mehr hierzu findet man im Internet unter www.polizei-beratung.de und in einer 72-seitigen Broschüre "Im Alter sicher leben", die nun im Büro des BürgerTreff ausliegt, solange der Vorrat reicht.


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