Kreta – uralte Kulturlandschaft

Nur wenige Flugstunden von München entfernt, und schon ist man in einem Hotel mit schönem Sandstrand und 25 Grad warmem Wasser im Oktober. Dies war aber nicht das alleinige Ziel von Herrn Dr. Zimmermann, der uns beim letzten Bürgerhock von seiner Rundreise auf Kreta in einem Videovortrag berichtete. Denn auf dieser langgestreckten griechischen Insel im östlichen Mittelmeer entstand bereits vor 4000 Jahren die erste europäische Hochkultur der Minoer. Der Sage nach entführte Zeus als Stier die Königstochter Europa nach Kreta und gab damit unserem Kontinent seinen Namen.

So stand als erstes ein Besuch im Archäologischen Museum in der Hauptstadt Iraklion an, mit Vasen aus allen Epochen, zum Teil mit einer unbekannten Schrift versehen, Idolen, Goldschmuck und einem Modell des Palastes von Knossos. Hier sind auch die „Stierspringer“, der „Lilienprinz“ und die „Schlangengöttin“ zu bewundern. Beim anschließenden Bummel durch die engen Gassen von Iraklion stießen die Besucher nicht nur auf die Kathedrale, die nach Titus, dem ersten Bischof von Kreta und Weggefährten des Paulus, benannt ist, sondern auch auf die Spuren der Venezianer wie beim Morosini-Brunnen und der Festung mit dem geflügelten Löwen. Auch Knossos, das seit den 1920er Jahren renoviert wird, mit kolossalen Mauern, Opfertischen, einem rituellen Bad und riesigen Amphoren wurde besichtigt.

Weiter ging es mit dem Schiff auf die malerische Insel Spinalonga, früher ein Verbannungsort für Leprakranke, und an Land auf die grüne Lasithi-Hochebene mit Olivenbäumen, wohin man schaute. Hier wurde die Diktion-Höhle besichtigt, in der der Sage nach der neugeborene Zeus vor seinem Vater versteckt wurde. Der Wiederaufbau von Windmühlen ist in vollem Gange. In Krasi gab es eine monumentale Platane und historische Waschplätze zu sehen.

Matala an der Südküste ist aus der Zeit der Hippies bekannt, die sich in Höhlen aus römischer Zeit niedergelassen hatten, wovon noch ein „Flower Power“-Auto am Wegesrand übriggeblieben war. Ganz in der Nähe ist eine weitere minoische Königsstadt, Festos, mit Alt- und Neu-Palast, von Rosen und Hibiskus umgeben. Von hier ist es nicht weit zur Nordküste nach Chania mit malerischem venezianischem Hafen, Markthalle und schöner mit Ikonen bestückter silberner Altarwand in der Kathedrale. Nun hatten die Besucher die Wahl zwischen Pferdekutschenfahrt oder Spaziergang zum Leuchtturm.

Im Ida-Gebirge wanderte die Gruppe an Olivenbäumen und Schafherden vorbei zu einer sehr farbig beleuchteten Tropfsteinhöhle und einem Töpferdorf. Auch wurde die Klosterfestung Arkadi besucht, die ein Nationalheiligtum aus der Zeit des Freiheitskampfes gegen die Osmanen ist. Wie Dr. Zimmermann zum Schluss betonte, geht es auf Kreta noch sehr ruhig zu. Dass es sehr viel zu bieten hat, konnten wir an diesem Nachmittag dankenswerterweise erleben.

Hinweis: Beim nächsten Hock Ende April wird eine Einführung in das Steuer-Programm ELSTER vorgestellt.


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