Äthiopien - Hochkulturen im Norden und wilde Völker am Omo River

Vor seinem Video am vergangenen Freitag (26. Januar 2024) zeigte Dr. Rolf Zimmermann eine kleine Figurengruppe zur Erläuterung der äthiopischen Hochkulturen. In der Bibel gibt es einen kurzen Absatz über den Besuch der Königin von Saba bei König Salomo vor rund 3.000 Jahren. Nach äthiopischer Überlieferung lag das Königreich Saba bei Axum im Norden des heutigen Äthiopien. Und Salomo hat die Königin nicht nur reich beschenkt, sondern sie auch zum jüdischen Glauben bekehrt und einen Sohn gezeugt. Dieser Sohn Menelik wuchs in Saba auf und reiste als Zwanzig-jähriger mit großem Gefolge nach Jerusalem, um seinen Vater kennenzulernen. Bei der Rückreise mit zahlreichen Juden aus Jerusalem und vielen Geschenken wurde auch die Bundeslade mit den Gebotstafeln "mitgenommen".

Die mitgebrachte Figurengruppe zeigt König Salomo, die Königin von Saba und den kleinen Menelik, der als Menelik I. der erste König von Äthiopien wurde. Er gilt als Stammvater aller Könige und Kaiser 3.000 Jahre lang bis zum letzten Kaiser Haile Selassie. Bereits im 3. Jahrhundert wurde Äthiopien christlich, behielt aber viele jüdische Traditionen bei. So trug z.B. Haile Selassie den Titel "Löwe von Juda". Die Bundeslade wird angeblich in einer kleinen zugemauerten Kirche in Axum aufbewahrt. Kleinere Nachbildungen der Bundeslade sind das größte Heiligtum jeder äthiopischen Kirche. Sie werden bei Prozessionen in Seiden- und Brokattücher gehüllt und dann von den Priestern auf dem Kopf getragen.

Das heutige Äthiopien ist fast viermal so groß wie Deutschland. Das historische Kernland liegt im Nordwesten, ursprüngliche Stämme leben im Südwesten und im Osten gibt es mehrere Wüsten. Die Reise und das Video beginnen in der Hauptstadt Addis Abeba. Sie liegt im Mittel so hoch wie die Spitze des Säntis, nämlich in 2.500 m Höhe und hat deshalb keine Malaria-Mücken und ein Klima wie bei uns im Mai.

Mit dem Flugzeug geht es nach Bahir Dar am Tana-See, der der Ursprung des Blauen Nils ist. Nördlich des Sees liegt Gondar mit seinen Königspalästen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die nächste Station ist Axum mit prächtig ausgemalten Kirchen und 2.000 Jahre alten hochhaus-ähnlichen Stelen, die höher als die Obelisken Ägyptens sind. Hier sieht man auch die Kirche mit der Bundeslade und die Ruinen des angeblichen Palastes der Königin von Saba.
Mit einem Flug Richtung Süden geht es nach Lalibela, wo König Lalibela um das Jahr 1200 elf Felsenkirchen von oben nach unten aus dem roten Tuffstein hauen ließ. Die Eingänge liegen etwa 10 Meter unter der Erdoberfläche und sind nur über steile Stufen und enge Gänge zu erreichen.

Von Lalibela fliegt die Gruppe zurück nach Addis Abeba, wo acht Toyota Land Cruiser mit ihren Fahrern auf die abenteuerliche Reise in den Süden warten. Dort, in der Nähe des Omo River leben die ursprünglichsten der rund 80 Völker Äthiopiens. Besucht werden Dörfer der Konso, der Surma, der Banna, der Ari, der Karo, der Hamer und der Arbore. Jedes Volk hat seine eigene Kultur, anderen Schmuck, andere Frisuren, andere Hütten usw. Ein Höhepunkt ist der Besuch beim Stamm der Mursi, des-sen Frauen große Teller in der Unterlippe tragen und bei denen schon kleine Jungen mit einer Kalaschnikow herumlaufen.

Ein festliches Abendessen in Addis Abeba beschließt diese äußerst abwechslungsreiche Reise.


Zum Seitenanfang

Home